Strohschuhfrauen

Gute Strohschuhe zu bekommen, die warm und möglichst wasserdicht sind, und die den Strapazen vieler Umzüge gewachsen sind, gibt es kaum noch. Deshalb werden sie von den Buchhorn-Hexen selber hergestellt.

Das erste Paar Strohschuh haben die vier Brunnenputzweiber Helga Pietrucha, Ursula Wicker, Lotte Merk und Trudel Herold gemeinsam an einem Wochenende im Schwarzwald gefertigt. Normalerweise braucht man 20 bis 22 Stunden für ein Paar. Bis 1996 hatte das Strohschuh-Liesele alias Luise Güdemann alle Schuhe für die Buchhornhexen alleine gemacht. Als ihr das schließlich zu viel geworden ist, hat sie vorgeschlagen, den Buchhornhexen das „Finkenmachen“ beizubringen. Ab Mai 1996 sind seither 12-14 Buchhornhexen jedes Jahr damit beschäftigt neue Strohschuhe zu fertigen

Zuerst wird der Innenschuh gestrickt. Anschließend wird hellbrauner Bast zu einem 10 bis 12 Meter langen Zopf geflochten. Der Innenschuh und der Zopf aus Bast werden auf einer Schuhleiste zu einem Schuh vernäht. Zum Schluss wird das Fußbett mit Wolle gepolstert, das sorgt für warme Hexenfüße. Und weil die auch trocken bleiben sollen, müssen die Strohschuhe noch vom Schuster besohlt werden. Nur noch die Schnürsenkel, damit die Schuh beim Umzug am Fuß bleiben – fertig.

Abgesehen von den Sommerferien werkeln die Strohschuhfrauen von April bis November jeden Donnerstagabend in der Gockelwerkstatt.