Die Geschichte der Buchhorn-Hexen

Die Buchhorn-Hexen

Gründerhexen

1949 entwarf des Vollblutnarr Josef Feuerstein eine Hexengruppe nach dem Vorbild der schwäbisch-alemannischen Fasnacht im Häfler Stadtteil Hofen.

Sehr geheim und hinter verschlossenen Türen ging es damals in der Werastraße 38 zu. Selbst die nächsten Angehörigen erfuhren nichts vor dem Gumpigen Donnerstag 1949.

Dann an besagtem Nachmittag, ging plötzlich die Tür des Hauses Glocker auf und eine furchterregende Buchhorn-Hexe stand im Türrahmen. Vor lauter Schreck war Berta Glocker wie erstarrt. Als dann die Maske gehoben wurde und Anton Glocker zum Vorschein kam, war die Überraschung vollkommen – die ersten Buchhorn-Hexen waren „geboren“.

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Die Suche nach einem eigenen Narrenruf war schwierig. Nach langen Nächten der Überlegung konnte dieser im Jahre 1953 urkundlich festgehalten werden. Seither erschallt landauf und landab, sobald die Buchhorn-Hexen erscheinen, das bekannte „Buch – Horn“ bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

1949 mit 5 Gründungsmitgliedern angefangen, sind die Buchhorn-Hexen, auch liebevoll die „Kleinkarierten“ im Verein genannt, heute eine der größten Maskengruppen mit über 600 Aktiven und Passiven Mitgliedern. Seit Jahrzehnten sind die Buchhorn-Hexen nicht mehr aus der Häfler Fasnet weg zu denken.

Gründungsmitglieder waren: Maria und Josef Feuerstein mit Lieselotte, Anton Glocker, Paul Hutter

Die Patenkinder der Buchhorn-Hexen sind:

Der Geist der Rauhnacht

Unser Büttel

Eine weiter Traditionsfigur ist der Hexenbüttel. Seit 1957 hat Franz Mocker dieses Amt inne. Dieser wurde 1994 auf Grund seiner langen Amtzeit und Verdienste zum Ehren-Hexenbüttel ernannt.

Der Hexenbüttel war dafür verantwortlich, darauf aufzupassen, das es während des Umzugs zu keinem Zusammenstoß zwischen dem mit beladenen Hexenkarren und Hexen gab. So lange der  Hexenkarren beladen war , hat der Büttel in sein Horn geblasen und mit seiner Schelle laut geläutet!
Heute kündigt der Hexenbüttel am Abend der Hexentaufe die Täuflinge und den Fackelzug der Buchhornhexen vom Gasthof Rebstock zum Hexenbrunnen durch das läuten seiner Schelle an.

Die Geschichte der Brunnenhexe und des Lindenbrunnens

Josef Bergmüller, ein einheimischer Schnitzer, geboren 1919 in Bad Kohlburg bei Oberammergau erklärte sich 1985 dazu bereit die heute noch aktuelle Brunnenhexe der Buchhorn-Hexen zu schnitzen und fertigzustellen.

Seither krönt Sie von 06.01. bis zum Aschermittwoch eines Jahres den Buchhorn-Hexen-Lindenbrunnen im Stadtteil Hofen am Kreisverkehr Hochstraße-Wera-Straße. Seinen Namen hat der Brunnen von der alten Dorflinde die dort stand.

Seit 1961 tauften die Buchhorn-Hexen ihre „Neuen“ im Lindenbrunnen bis er 1979 der Fahrbahn Verbreiterung weichen musste. 1984 wurde mit einem neuen Brunnenbau begonnen und im selben Jahr wurde dieser auch in Betrieb genommen. Am 06.01.1985 wurde die erste Hexenbefreiung am „Linden-Hexenbrunnen“ als neuer Häfler Fasnetsbrauch zelebriert und seit dem ist Lindenbrunnen im fasnachtlichen Brauchtum der Buchhorn-Hexen fest mit einbezogen.

Seit 2010 erwacht am Abend der Hexentaufe die Brunnenhexe zum Leben. Sie steigt vom Brunnen herab und überreicht dem Hexenmeister die Zutaten für die Zeremonie der Taufe.